
Bild des Monats Dezember 2024: Jürgen Raap, „Der Wolfsjäger II (Mondgeheul)“, Acryl und Öl auf Leinwand, 2024
Bär aktuell – 22. Dez. 2024
Er sei inzwischen zu alt um zu gendern, ließ der Schlagerbarde Heinz Georg Kramm verlauten, Künstlername Heino und Jahrgang 1938. Dass er nun singen würde „Schwarzbraun ist die Haselnuss*in“ hätte Herr Bär ihm ja nun auch wirklich nicht zugetraut. Derlei altersmild bedingte Privilegien zur Genderignoranz verweigerte man allerdings den Grundschülern an der Osterfeldschule in Lünen, die laut „BILD“ irgendwann nur noch grammatisch völlig falsch von „Tischin“, „Stuhlin“ und „Plakatin“ sprachen, woraufhin das rein ideologisch motivierte und dann gründlich ins pädagogische Abseits abgedriftete und somit zwangsläufig gefloppte Sprachexperiment vernünftigerweise abgebrochen wurde. Ansonsten hätte es heißen müssen: „Setzen, Sechs. Versetzung gefährdet“. So sei zum Gebrauch des grammatischen Partizips an dieser Stelle einmal klar gestellt: Forschende sind immer nur solche, die gerade im Labor nach etwas forschen. Sitzen sie aber nach Feierabend zu Hause auf dem Sofa, forschen dabei aber nicht, dann sind sie in diesem Moment keine Forschenden, nur Forscher dem Sofa. Ein Neutrum dürfte übrigens auch keinesfalls gegendert werden. So heißt der Plural von „das Mitglied“ nun mal „die Mitglieder“ und nicht kokoloreshalberweise und damit grammatisch völlig falsch „Mitgliederinnen“, was man aber, so sei´s geklagt, verdrießlicherweise auch immer wieder hören oder lesen muss. Beim „Pferd“ hingegen hat es eigenartigerweise noch niemand gewagt, den Plural „die Pferde“ zu „Pferd *innen“ zu verhunzen. Beim Sammelnamen „Leute“ gibt es übrigens keinen Singular „der Leut“ oder „die Leut“, sondern nur den Plural „die Leute“ und nicht etwa „die Leutinnen“ oder gar „die Leut*innen“, weil eben „Leute“ ja an sich schon eine geschlechtsneutrale Vokabel ist. Da die „Tagesschau“ neuerdings in Anpassung an sprachmodische Exzentrik bewusst auf die Anrede „Guten Abend, meine Damen und Herren“ verzichtet, sei an dieser Stelle einmal an den legendären Sportschau-Moderator Heribert Fassbender erinnert, der schon vor 50 Jahren seine Zuschauer stets mit einem saloppen „N´Abend allerseits“ begrüßte und somit als Pionier der genderneutralen Anrede gelten kann, während sein Kollege Ernst Huberty hingegen nur mit seiner Ernst Huberty-Frisur (schütteres Resthaar quer über die Pläät gekämmt) in die Geschichte des deutschen Sportjournalismus einging. Copyright: Bär/Raap 2024
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Essen und Trinken mit Herrn Bär
Camembert Der wahre Camembert aus dem gleichnamigen Ort in der Normandie wird aus Rohmilch hergestellt, schmeckt dadurch aromatischer, etwas schärfer als Industrie-Camembert aus pasteurisierter Milch. Beide Sorten entwickeln bei weiterer Reifung einen Ammoniakgeruch, doch der Industrie-Camembert troknet dann aus, während Herr Bär bei seinen ersten Frankreich-Aufenthalten vor 50 Jahren als Student sich von dortigen Kennern belehren ließ, ein Hochgennuss sei es, wenn der Käse schon leicht bräunlich und dann weich, d.h. zerlaufend werde, dazu ein Glas kräftigen Bordeaux und knackiges Baguette vom Bäcker und nicht diese lappigen Stangen aus den Brotfabriken. In Bayern serviert man reifen lokalen Camembert als „Obatzda“, den man mit Butter, Sahne, Zwiebeln, Kümmel und Paprikapulver vermengt. In Lauterbach (Hessen) kennt man den „Lauterbacher Strolch“ und als Imbiss auch den „Kleinen Strolch“, womit jedoch nicht der gleichnamige noch amtierende Bundesgesundheitsminister gemeint ist, sondern lediglich eine lokale Variante des Camemberts.
Deppen-Ranking – Die schönsten Fehlleistungen des Jahres 2024 Platz 1 nimmt der Entertainer Stefan Raab ein, der glaubte, zur Ankündigung seines Comebacks im TV sich unbedingt von der Boxerin Regina Halmich öffentlich verprügeln lassen zu müssen und sich dabei einen Rippenbruch zuzog. Platz 2 hat der 58 Jahre alte Boxer Mike Tyson inne, der sich lediglich zum Zwecke eines hochkommerziellen Netflix-Medienspektakels desgleichen von einem 31 Jahre jüngeren Gegner vertrimmen ließ. Nun ja, schon die antiken Cäsaren wussten, dass man mit Brot und Spielen, d.h. mit Gladiatorenkämpfen, das Volk bei Laune hält. Aber man kann schließlich im heutigen Medienzirkus als Unterhaltungskünstler auch so viel Geld verdienen, ohne dabei Rippenbrüche (Raab) oder den Mythos als einstige „Kampfmaschine“ (Tyson) zu riskieren. Das einstige Kölner Box-Idol Peter Müller („Müllers Aap“) hatte nach seinem Karriereende in den 1960er Jahren als Schlagersänger allerdings nur mäßigen Erfolg mit seiner Schallplatte „Rädewumm, rädewumm, dä Jung, dä fällt nit um“.
Die Plätze 3, 4, und 5 teilen sich weltfremde Politiker wie Annalena Baerbock, der „Welt“-Moderator Alexander Siemon nachsagte, sie lebe in einer „eigenen Welt“, und Markus Söder, dem Umweltministerin Steffi Lemke ebenfalls bescheinigte, er lebe „in einer eigenen Welt“, weil er Lemke als „grüne Margot Honecker“ beschimpft hatte, schließlich auch die die Familienministerin Lisa Paus, die mit erstaunlicher Naivität die Kindergrundsicherung in den Sand gesetzt hatte.
Platz 6 gebührt Robert Habeck, der sich von Friedrich Merz als „Kinderbuchautor“ beleidigt fühlte und daraufhin herumjammerte, wer keine Kinderbuchautoren mag, der mag auch keine Kinder. Die mimosenhafte Habeck´sche Replik legt indes die Vermutung nahe, die Kinder von Friedrich Merz haben vom Vater bestimmt keine Habeck-Kinderbücher als Gute Nacht-Lektüre vorgelesen bekommen, sondern sind womöglich vor dem Einschlafen stattdessen mit dem Vorlesen der „Financial Times“ getriezt worden, was sicherlich nicht kindgerecht, sondern nicht nur in den Augen von Robert Habeck sogar pädagogisch dermaßen ungeschickt ist, weswegen (ob´s stimmt oder auch nicht, Achtung, Satire!) Platz 7 für Friedrich Merz reserviert ist.
Platz 8 belegt Christian Lindner, der zwar noch kinderlos ist, sich aber vorstellen kann, mit seiner Frau vier Kinder zu haben, dazu habe ihn die Ahnenforschung inspiriert, hatte Christian Lindner dem „Bunte“-Video anvertraut. Die „FAZ“ wusste zu berichten, dass im Unterschied zur Ampelkoalition nach Lindners Rauswurf als Minister immerhin noch dessen Ehe intakt ist. Kriegen die vier Lindner-Kinder dann Habeck-Bücher zu lesen oder nach Merz´schem Vorbild auch nur die „Financial Times“? Platz 9 hat sich Greta Thunberg verdient, die sich aus der radikalen Klimaszene neuerdings mit erschreckender ideologischer Verwirrtheit in antisemitische Kreise verlaufen hat, und mit einer frivolen Mischung aus Narzissmus (eigene Partei mit eigenem Namen) und ebenfalls ideologisch extrem verengtem intellektuellen Tunnelblick gelangte Sahra Wagenknecht auf Platz 10, wiewohl sie sich 2021 in Focusonline zitieren ließ, „Mit Oskar (Lafontaine) hätte ich gerne ein Kind gehabt“, wobei Herr Bär nicht so recht weiß, hätte das Kind dann als Gute Nacht-Lektüre „Das Kapital“ von Karl Marx, Kinderbücher von Robert Habeck oder das finanzpolitische Koalitions-Scheidungspapier von Christian Lindner vorgelesen bekommen? Die „Financial Times“ sicherlich nicht.
Auf Platz 11 finden wir den Versicherungsbetrüger aus Los Angeles, der im Bärenkostüm sein Auto demolierte und dann gegenüber der Versicherung behauptete, das sei ein echter Bär gewesen, was jedoch ein Experte in Zoologie widerlegte: die meisten Kriminellen scheitern nun mal an ihrer Dummheit oder an ihrer Unverfrorenheit. Copyright Raap/Bär 2024
Essen und Trinken mit Herrn Bär
Waffeln „Gulpen“ Die Kleinstadt Gulpen, auf halber Strecke zwischen Aachen und Maastricht gelegen, ist bekannt für „Gulpen Bier“ und „Gulpen Senf“. Herr Bär hat nun ein Waffelrezept nach dieser Stadt benannt: wer kein eigenes Waffeleisen hat, besorge sich Waffeln aus der Bäckerei oder dem Supermarkt, garniere sie schichtenweise mit Bourbonvanille-Eis, Schlagsahne, Schokoladensauce und Eierlikör.
Von Dummheit, verwöhnten Bengeln, gefährlichen Politikerinnen und den Beziehungen zwischen Sport und Politik soll diesmal hier die Rede sein. Das Prädikat, einer von „Deutschlands dümmsten Kriminellen“ des Jahres 2024 zu sein, verdiente sich ein Berliner Juwelenräuber, der am Tatort seine Mütze vergessen hatte und anhand der DNA-Spuren an eben dieser Mütze überführt werden konnte. „Berlin hat nicht die hellsten Räuber und Einbrecher“, beurteilte daraufhin der „Berliner Kurier“ das geistige Niveau der lokalen Straftäter. Sarah Wagenknecht war und ist unterdessen der Ansicht, dass wir in Deutschland wegen der hohen Energiepreise „die dümmste Regierung Europas“ haben, wobei allerdings schon 2023 der Autor Hugo Müller-Vogg in „Focus“ Wagenknecht für die „gefährlichste Frau Deutschlands“ hielt und Wladimir Putin wiederum kürzlich verlauten ließ, er hielte Donald Trump für intelligent. Während die britische Zeitung „The Guardian“ das von Prinz Harry promotete Polo Spielen als die „den dümmsten und widerlichsten Sport der Menschheit“ apostrophierte, und da wir gerade beim Sport sind, zudem der belgische Fußballer Kevin De Bruyne kürzlich einen italienischen Sportreporter als „stupid“ (dumm) abqualifizierte, und dieser daraufhin wiederum den Fußballer als „spoiled brat“ (verwöhnten Bengel) beschimpfte, bleibt die Frage offen, ob es in der heutigen Sportwelt immer noch heißt „mens sana in corpore sano“, dass mithin in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohne, wie der römische Satiriker Juvenal behauptet hatte. Das „Sondertrikot“ des VfB Stuttgart durfte immerhin ein Künstler entwerfen, der Tim Bengel heißt und in der Kunstwelt mit Sand- und Gold-Bildern bekannt wurde. Und was gibt es abschließend zum Thema „Sport und Politik“ zu melden? Donald Trump spielt bekanntlich Golf, Wladimir Putin Eishockey, Emmanuel Macron ließ sich beim Boxtraining fotografieren, Friedrich Merz brach sich beim Skilaufen das Schlüsselbein und Olaf Scholz hatte sich beim Joggen ein blaues Auge geholt.