bär aktuell 293 – 3. Dez. 2020

Bild des Monats Dezember 2020:

Bild des Monats Dezember 2020:: Jürgen Raap, „Die Herrscherin vom Königsforst“, 2020

Bär aktuell 293 – 3. Dez. 2020

Von Vernunft und Vernunftkritik soll in diesem Blog die Rede sein. Nach der 0:6-Niederlage der ideenlos dahin kickenden DFB-Auswahl beim Länderspiel gegen Spanien fühlten sich mindestens 30.000 Fußballfans zum potenziellen Bundestrainer berufen, die gewusst hätten, wie man es besser hätte machen können. Auf die Frage, wie der deutsche Fußball nun zu erneuern sei, antwortete auch der Philosoph Peter Sloterdijk, der noch amtierende Bundestrainer Jogi Löw möge sich doch eine neue Frisur zulegen. Dass passt insofern, als Peter Sloterdijk 1983 ein Buch mit dem Titel „Kritik der zynischen Vernuft“ geschrieben hat. So kann zynische Vernunftkritik im Sloterdijkschen Sinne durchaus in einen Frisurenvergleich zwischen Saskia Esken und Jogi Löw münden, da nämlich letzterer nach der 0:6 Niederlage mit dem gleichen verkniffenen Gesichtsausdruck dem Stadionausgang zustrebte wie sonst nur die SPD-Vorsitzende Esken bei ihren Medienauftritten und mit ihrer Jogi Löw-Frisur. Immanuel Kants Werk „Kritik der reinen Vernunft“ aus dem Jahre 1781 haben indes jene missverstanden, die ihre Virologiekritik nicht nur auf die arg an Robert Habeck gemahnende Wuschelkopffrisur von Prof. Christian Drosten beschränken. Wobei Habeck übrigens ebenfalls ein promovierter Philosoph ist, und zwar einer, dem u.a. auch der SPD-Politiker Hubertus Heil bescheinigt, er, Habeck, habe „viel Meinung, aber wenig Ahnung“. Manchen dieser Virologiekritikern attestiert wiederum der Kölner Humorist Volker Weininger, sie verwechselten „Virologie“ mit einem billigen Weinbrand. Pointe verstanden? Jetzt alle mal lachen? Mitnichten. Bedarf es also einer Erklärung dieses Witzes durch Herrn Bär? Gewiss. Diesen Witz versteht man ja nur, wenn man weiß, dass „Wein“ im Französischen „vin“ heißt. Klingt immerhin so ähnlich wie „vir-“. Voilá! Und die Pointe lautet: Der Humorist heißt Weininger! Ja, Weininger! (sic!). Da wir uns nun der Glühwein- und Silvesterpunsch-Jahreszeit nähern, sei an dieser Stelle Daniela Ludwig zitiert, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, die ihre Empfehlungen für den Konsum von Alkoholika schon mal mit dem Verweis auf ein Gedicht von Heinz Erhardt garniert. In seinem Poem „Die Kunst des Trinkens“ reimte Heinz Erhardt jedenfalls: „Man trinke Schnaps stets nur zum Essen! Das Bier dazu soll man vergessen! Und ob in Kneipe oder Haus: Man lasse immer einen aus!“ Sich die Corona-Pandemie mit Weinbrand schön zu trinken, weil man dann nämlich im Weiningerschen Sinne einen Virologen nicht mehr von einem „Vinologen“ unterscheiden kann, ist mithin nicht ratsam.

Bärs Musik-Tipp zur Weihnachtszeit: Es muss ja nicht unbedingt auf einem der jetzt populären corona-reglementierten albernen „Glühweinwanderwege“ anstelle von „Stille Nacht, heilige Nacht“ immer nur ballermannaffines Liedgut lauthals in die Dunkelheit hinaus gegrölt werden. Wer indessen froh ist, dass diesmal an Heiligabend die sonst nur nervige puckelige Verwandtschaft in freiwilliger oder verordneter Quarantäne lieber zu Hause bleibt und bleiben muss, der mache es sich unterm Tannenbaum mit richtig gutem 1930er-Jahre-Jazz gemütlich. Auf Youtube kann man z.B. die Weintraub Syncopators anklicken, damals eine der bekanntesten Jazz-Bands in Deutschland, bis Stefan Weintraub als verfemter „Nichtarier“ nach Australien emigrieren musste. Nahezu vergessen ist heute eine Aufnahme der Weintraub Syncopaters mit einem der seinerzeit populärsten Songs, den Thomas Marvin Hatley (1905-1986) schrieb, in Hollywood von 1930 bis 1940 musikalischer Direktor der Hal Roach Studios: „Honolulu Baby“ wurde ursprünglich für einen Laurel & Hardy Film aus dem Jahre 1933 komponiert (deutscher Titel „Dick und Doof – Die Wüstensöhne“). Die Sequenzen aus diesem Film auf youtube dokumentieren, was wahrhaft großartige Komik ist und auch heute noch gut zur Erheiterung in diesen winterlich tristen Pandemietagen beitragen kann.

© Raap/Bär 2020

© Raap/Bär 2020

Französischer Gurkeneintopf

Hackfleisch mit Salz, Pfeffer, Paprika, Curry, Rosmarin und Muskat würzen, mit gehackten Zwiebeln in Öl anbraten. Gurkenscheiben ohne Schale hinzugeben und mit Fleisch- oder Gemüpsebrühe aufgießen, Champignons, vorgekochte Kartoffelscheiben und Tomaten hinzufügen, leicht köcheln lassen und zum Schluss mit frischem Dill und Kochsahne abrunden.

Faisan à la brabançonne

Fasan auf Brabanter Art – den Fasan salzen und pfeffern, zusammen mit Speck und Zwiebeln in einer Pfanne kurz anbraten und dann in eine Casserole/Backform geben, zusammen mit einem Schuss Bier im Backofen und in Geflügelfond garen. Chicoreeblätter 1 Std. wässern, um die Bitterstoffe zu reduzieren und ca. 20 Min. vor Ende des Backvorgangs hinzufügen. Die Sauce vor dem Servieren mit Crème fraiche abbinden.

Pferde- oder Rindfleisch mit Haselnüssen

Ein Rezept aus dem Jahre 1881: Schulterstück in Gulaschwürfel schneiden, salzen, pfeffern, in Öl mit Zwiebeln und Speckwürfel scharf anbraten. Etwas Essig hinzugeben und Mehl einrühren, einen Schuss Weißwein und Fleischbrühe hinzufügen, schmoren lassen. Backpflaumen in Zitronensaft und Weinbrand einweichen und unter das Fleisch mengen und vor dem Servieren gehackte/gemahlene Haselnüsse unterrühren.

Schweinefilet provencalische Art

Das Schweinefilet in breite Stücke schneiden, salzen pfeffern, in Kräutern der Provence (Rosmarin, Basilikum, Oregano oder Majoran, Thymian) wälzen und mit Speckstreifen umwickeln. In einer Pfanne kurz von allen Seiten anbraten und dann in einer Auflaufform die Fleischstücke mit Weißwein und Kochsahne begießen und im Backofen bei 200 Grad ca. 20-30 Min. backen und dann sofort auftischen.

Impressum: V.i.S.P. Jürgen Raap, Senefelderstr. 5, 50825 Köln

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