Archive for Mai, 2013

Bild des Monats Mai 2013

Montag, Mai 6th, 2013

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„Herr Bär, Sie wollen dieses Bild während einer Performance der Gruppe „Fehltwas?“ zu Ende malen?

Bär: „Jojo, mer treten do zum Europafest in Würzburg an der Mosel op.“

„Aber Herr Bär, Würzburg liegt doch nicht an der Mosel, sondern am Main!“

Bär: „Jo? Ehrlich?… Na ja, so groß is dä Unterschied ja nit. Et fängt ja beides mit „M“ an. Da kann man schon mal die Mosel met däm Main verwechseln“.

„Wann und wo ist denn der Auftritt?“

Bär: „Im Plastischen Theater Hobbit en dä Münzstraße. Am Donnerstag, 9. Mai um 20 Uhr“.

Copyright: Karl-Josef Bär / Jürgen Raap „Würzburger Polka“, noch unvollendet, 2013

 

bär aktuell nr. 154 – 3. Mai 2013

Mittwoch, Mai 1st, 2013

Als der Komiker Oliver Pocher sich von Gattin Allessandra trennte, besann sich Boris Becker darauf, dass Schwaadlappigkeit wohl eher eine Untugend ist und twitterte in den Orkus: „Ich habe von der Pochertrennung schon vor einiger Zeit erfahren und halte einfach meine Klappe dazu“. Herr Bär zollte Boris Becker daraufhin Respekt.
Die Nigeria-Connection nahm sich Herrn Bärs Sprachkritik zu Herzen, denn der nächste Versuch, per e-mail Herrn Bär in einen Internetbetrug zu verwickeln, wurde in mittlerweile fehlerfreiem Deutsch unternommen. In der e-mail hieß es, ein Minister aus Südafrika wolle 1,8 Mill. Euro außer Landes schaffen und benötige dazu Herrn Bär Konto. Äusserste Diskretion sei geboten, denn es würde einen Riesen-Skandal geben, wenn das heraus käme, und der Minister würde Herrn Bär für seine Diskretion fürstlich belohnen. Hm, hm, da ist die Nigeria-Connection wohl nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Glaubhafter hätte nämlich die Schilderung geklungen, ein bayerischer Wurstfabrikant und Fußballpräsident wolle 20 Mill. Euro in die Schweiz schaffen, und wenn das heraus käme, gäbe es einen Riesen-Skandal. Wobei die Boulevardpresse mit ihrer heuchlerischen Schlagzeile „Auch du, Uli?“ so tat, als ob Uli Hoeneß jemals eine moralische Instanz in diesem Lande gewesen wäre. Aber außerhalb der Welt des FC Bayern München hat man Hoeneß nie für eine solche gehalten, und der Trainer Christoph Daum, der wegen seines Kokain-Konsums seinerzeit von Hoeneß verpetzt wurde, erklärte , er empfände keine Genugtuung, dass Hoeneß nun „durch die Hölle“ ginge.  Als Meister der unpassenden Bemerkungen erwies sich wieder mal Rainer Brüderle, der in zeitlichem Zusammenhang mit dem Hoeneß-Skandal den Ankauf von Steuer-CDs als „Daten-Hehlerei“ geißelte und damit die FDP in den Verdacht geraten ließ, sie sei eine Lobbypartei der Steuerhinterzieher.
Bürger beobachten Peer Steinbrück Pannen-Peer glaubte schon, mit seinem markigen Ausspruch „Mehr wir, weniger ich“ endlich zum „Steinbrück der Herzen“ mutiert zu sein. Doch dann vermasselten sie in seinem Wahlkampfteam wieder alles. Da nämlich die SMS-Generation zum Abfassen längerer Texte zu unfähig ist, verkürzte irgendein voreiliger irrer Geselle den Spruch flugs zu „Das Wir entscheidet“: immerhin ein Wort weniger.
Jener Slogan wiederum erwies sich aber ausgerechnet als von einer Leiharbeiterfirma schamlos abgekupfert, und da der Ruf dieser Sklavenhändler-Branche bekanntlich nicht der beste ist, wandelten Satiriker das Motto bereits zu „Die Gier entscheidet“ ab oder schlugen als Alternative vor: „SPD – nichts ist unmöglich“. Der Linken-Chef Bernd Riexinger kommentierte süffisant: „Ehe Steinbrück Kanzler wird, fällt der Mond auf die Erde“. Auch der Göttinger Politologe Franz Walter sieht jenen Politiker-Typus, den Steinbrück „mit großen Sprüchen und kantigem Kinn“ verkörpert, als Auslaufmodell: derlei Alphatier-Allüren hätten in den vergangenen Jahren „kulturell erheblich verloren“. Besonders gut belegen lässt sich das an Hartmut Mehdorn, der abgesehen von seinen Alphatier-Allüren als so eine Art Lothar Matthäus unter den Managern gilt – man ruft ihn immer dann, wenn man keinen besseren findet. Eher fällt der Mond wohl auch auf die Erde, als dass der Flughafen Berlin-Brandenburg unter Mehdorns Regie zügig fertig wird.
Bevor nun die Union auf die Idee kommt, mit dem ebenfalls geklauten Slogan „Alles Merkel oder was“ zu kontern, gab der Malerfürst Markus Lüpertz zu bedenken, Frau Merkel habe einen schlechten Schneider. Das mag wohl sein, aber ob Angela Merkel eine bessere Politik machen würde, wenn sie so modisch extravagant wie Cindy aus Marzahn gewandet wäre, mag dahin gestellt sein.
© Raap/Bär 2013

Bitte beachten Sie folgende Veranstaltungshinweise:

Performance FehltWas?“
im Rahmen des Festivalprogramms „40 Jahre Europastadt Würzburg“
Donnerstag, 9. Mai 2013, 20 Uhr
Plastisches Theater Hobbit, Würzburg,Münzstr. 1,
Mitwirkende: Performance-Gruppe „FehltWas?“, Köln:
Sigrid Balk, Siglinde Kallnbach, Jürgen Raap, Heidi Reichert
40 Jahre/4 Sequenzen: Eine performative Zeitreise durch die Geschichte Europas.

art container 1 – im Art Club Köln, Melchior Str. 13
Freitag 31. Mai 2013 – Samstag 1. Juni 2013 – Sonntag 2. Juni 2013 jeweils ab 17 Uhr
Performance – Lesung- Kabarett
am Sonntag 2. Juni 2013 mit einem Auftritt von Karl-Josef Bär!