Archive for Mai, 2017

bär aktuell 219/220/221 und bild des monats

Montag, Mai 1st, 2017

Jürgen Raap, aus der Serie „Die Hummerkönigin“, alle: Acryl und Öl auf Obstkiste, 2017

 

Bild des Monats Mai 2017:

Jürgen Raap, „Die Landstraße ist kein Mädchenpensionat II“, 2017

 

Kirmesbude, Köln, Frühjahr 2017, Foto: Copyright J. Raap

Christopher Chiappa, Installation „Live Strong Cologne“, 2017 mit 1.400 Spiegeleiern aus Gips, Fiberglas, Farben u.a. Mat., bei Kate Werble Gallery, New York, Foto: Raap

Art Cologne 2017 mit Volker Hildebrandt, Siglinde Kallnbach, Herbert Döring-Spengler

Art Cologne mit J. Raap (li.), Kritikerin Renate Puvogel und Kurator Jochen Heufelder (re.)

Jürgen Raap, „Der unmusikalische Kavalöres“, Editionsgrafik für Volker Hildebrandt „loveprototo“ am Stand K5 auf der Kunstmesse „Far off“ Köln 2017

J. Raap am Stand von Volker Hildebrandt auf der Kunstmesse „Far off“, Köln 2017, Foto: Robert Hartmann

Bär aktuell Nr. 219 – 27. April 2017

Fotostrecke „bär aktuell spezial“ mit „Impressionen von der Kunstmesse Art Cologne 2017“ und von der „Far off“-Kunstmesse Köln

Der Messekenner weiß: zur Vorbesichtigung am Eröffnungstag der Art Cologne kommen die Kunstbeflissenen um 13 Uhr, die Sektschlürfer um 16 Uhr und die Biertrinker ab 17 Uhr. Dann gibt’s im Foyer Gaffel-Kölsch umsonst, und wer dann nicht mit leerem Magen dem Freibier frönen will, der stärkt sich vorher – allerdings zu den bei der Koelnmesse üblichen Nepp-Preisen – im Gastro-Bereich wahlweise im Sektor „Art traiteur“ oder „Art vegan“, wo in letzterem u.a. „Tortilla Chips mit Cashewkäse“ angeboten werden. Auf Herrn Bärs Frage, ob der Cashew-Käse auch wirklich vegan sei, schließlich denke man bei „Käse“ an ein Milchprodukt, und das sei ja wohl nicht vegan, reagierte die Buffet-Mamsell im wahrsten Sinne des Wortes etwas angefressen und antwortete schnippisch, natürlich sei der Cachew-Käse vegan, der hieße nur so, und warum der so hieße, wüsste sie auch nicht. Herr Bär trollte sich etwas verwirrt in den Ausstellungsbereich zurück, wo man sich zu Preisen zwischen 400 und 3000 Euro mit Papp-Stickern eindecken konnte, die mit „Merkel raus“ etc. beschriftet sind und beweisen, dass hehres politisches Engagement und schnöder Kommerz in unseren Tagen durchaus miteinander vereinbar sind. Begeistert war Herr Bär indessen von den figurativen Bildern des Malers Volker Böhringer, einem Meister der Neuen Sachlichkeit und des Magischen Realismus, der in den 1930er Jahren, d.h. in der Nazizeit, heimlich malte, nach seinem Tod in Vergessenheit geriet und jetzt wieder entdeckt wurde.

Wer die Kunstmesse „Far off“ in der Venloer Str. 474 in Köln-Ehrenfeld besucht (Hinterhof, Einfahrt zum Parkplatz Netto-Supermarkt), der versäume nicht, den Stand K5 zu frequentieren mit dem Projekt „loveprototo“ von Volker Hildebrandt. Als Beitrag zu diesem Projekt ist dort eine Editionsgrafik von Herrn Bär käufglich zu erwerben mit dem Titel „Der unmusikalische Kavalöres“.

Bär aktuell Nr. 220/221 – 3. Mai 2017/22. Mai 2017

Olpe im Sauerland hat sich den Beinamen „Die Stadt der tausend Linden“ zugelegt, und die einzig weitere Attraktion dort ist sonst nur noch das örtliche Hallenbad, das neulich einen Einbrecher anlockte, den es unbedingt nachts um drei zum Nacktbaden gelüstete. Und das ausgerechnet in Olpe, oh Zeiten, oh Sitten! Beim Einbrechen listete der sauerländische FKK-Freund allerdings die Alarmanlage aus, und als die Polizei ihn eine Viertelstunde später aus dem Schwimmbecken heraus komplimentierte, da stellte sich heraus, dass er schon seit Monaten per Haftbefehl gesucht wurde. Leider gibt es zu der Meldung kein Zeitungsfoto des verdutzten Gesichts von „däm Doof“ bei seiner Festnahme. Während sich Bielefeld indessen immer noch nachsagen lassen muss, „Klappt etwas nicht auf dieser Welt, dann klappt’s auch nicht in Bielefeld“, sind sie in Olpe jetzt mächtig stolz darauf, dass wenigstens die Alarmanlage in ihrem Hallenbad intakt ist. Vielleicht hätte der Depp lieber ins Bielefelder Hallenbad einbrechen sollen, wo der eben zitierten geflügelten Redensart zufolge nicht nur die Alarmanlage im städtischen Schwimmbad, sondern auch sonst nichts funktioniert.

Reichlich bescheuert wirkte auch der Hundedieb, der in Köln-Hahnwald die Tölen „Rudi“ und „Fidus“ entführte, sie zu einem Hundefriseur schleppte und dort auf seine Kosten ihr Fell scheren ließ, und die beiden dann 20 km entfernt in Köln-Stammheim wieder aussetzte, wo sie einem aufmerksamen Passanten auffielen, der in der Boulevardpresse von der Entführung gelesen hatte und die Polizei alarmierte. Anderntags konnte man im Kölner „Express“ die Schlagzeile lesen: „Rudi und Fidus sind wieder da“, und dies in größerer Aufmachung als die Meldung über das jüngste Bombardement im Syrien-Krieg, denn solche Tiergeschichten sind in den Medien immer anrührender und damit auflagensteigernder.

Außer rührenden Tiergeschichten bietet die Regenbogenpresse auch gerne Herz- und Schmerz-Stories, und dies in letzter Zeit, und das heißt jetzt im Jahr des Reformationsjubiläums, vermehrt über durchgeknallte und durchgebrannte Pfarrersfrauen. Den Anfang machte Frauke Petry, die in Sachsen ihren Pfarrer Sven Petry sitzen ließ, was dieser im „Spiegel“ trotzig kommentierte, er sei ja gebürtiger Westfale, und der natürliche Feind des Westfalen sei gemeinhin der Rheinländer, nicht der Sachse, weshalb er, Pfarrer Sven Petry, künftig in Sachsen auch ohne Frauke Petry gut zurecht käme. Das gleiche Schicksal traf dann im thüringischen Ingersleben den pensionierten Pfarrer Michael Göring, dem seine mittlerweile Ex-Gattin, die Grünen-Ikone Katrin Göring-Eckardt, durchbrannte, und dies nicht etwa, wie Herr Bär gerne gemutmaßt hätte, mit einer Mischung aus George Clooney und Tarzan, also eher einem muskelprotzigen Schönling, wie man ihn auf Rummelplätzen mit dem Schild „Junger Mann zum Mitreisen gesucht“ anwirbt, sondern mit – halten Sie sich fest – einem im Zeitungsfoto recht unscheinbar wirkenden evangelischen Theologen, was indes in einem allerdings eher als rechtskonservativ einzuschätzenden Internet-Blog dennoch als „pastorales Lotterleben“ gegeißelt wird. Da Katrin Göring-Eckardt auf ihrer Internetseite Kochrezepte unter dem Label „Fröhlich vegan“ veröffentlicht hat, kann Herr Bär sich nun gut vorstellen, wie der verlassene Pfarrer Göring sich in seinem Pfarrhaus ganz entspannt ein saftiges Schweineschnitzel in die Pfanne haut, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Der grünen Göring-Eckhardtschen Ernährungsphilosophie leistet man unterdessen auf Rummelplätzen erbitterten Widerstand, wie Herr Bär dort unlängst an einem Imbissstand feststellte, wo unverdrossen und alle Forderungen nach politischer Korrektheit ignorierend eine „Zigeunerwurst mit Pommes“ für sechs Euro angepriesen wird, weshalb man gut nachvollziehen kann, weshalb Katrin Göring-Eckkardt nicht das große romantische Abenteuer suchend mit einem muskulösen und ganzkörpertätowierten Schiffsschaukelbremser von der Kirmes durchbrannte, sondern lieber mit einem Bruder im Geiste, bei dem man davon ausgehen kann, dass mit ihm das zitierte „pastorale Lotterleben“ kulinarisch nicht allzu sehr ausufert.

Den Titel „Depp des Monats“ erwarb sich mit großem Vorsprung vor allen anderen irrlichternden Zeitgenossen jener etwas unbedarfte Mitmensch, der bei der Polizei anrief, seine Frau hätte ihm sein Heroin geklaut und irgendwo versteckt. Er könne es nicht finden, ob die Polizei nicht mal vorbeischauen und ihm beim Suchen helfen könnte. Wie die Geschichte weiter- und ausging, kann man sich wohl denken.

Metaphernsicher und mit einer Neigung zu Hintersinnigem ausgestattet ist der offensichtlich neue Schlagzeilen-Redakteur beim Kölner „Express“, der frischen Wind ins Blatt bringt und seine Leser jüngst mit der Headline „Kölner Friseure machen einen schlechten Schnitt“ beglückte, womit aber nicht misslungene haarkünstlerische Resultate, sondern die Umsatzzahlen im Figaro-Gewerbe gemeint waren. Es folgte anderntags die Schlagzeile „SPD kraftlos“ als Anspielung auf die im NRW-Landtagswahlkampf schwächelnde Spitzenkandidatin Hannelore Kraft, und nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein wurde im Blätterwald metaphernfreudig gehämt, der „Schulz-Zug“ sei „gestoppt“ oder gar „entgleist“, und einer leistete sich gar das Wortspiel, der „Schulz-Effekt“ sei zum „Schulz-Defekt“ mutiert. Als neue Tätergruppe in Polizeiberichten taucht neuerdings der Typus des „Randale-Brühlers“ auf wie jener Trunkenbold aus dem Städtchen Brühl, der die Polizeiwache im Kölner Hauptbahnhof durch Auslösen der Sprinkleranlage unter Wasser setzte mit der lallend vorgetragenen Begründung, auf der Wache sei es ihm zu dreckig. In Texten, in denen es etwas intellektueller zugeht, fällt in letzter Zeit der inflationäre Gebrauch der Vokabel „Narrativ“ auf, womit die Sozialwissenschaften immer schon ein sinnstiftendes Erzählmotiv verstanden hatten, mit dem sich in einer Gesellschaft eine breite Übereinstimmung erzielen lässt. Im postfaktischen Zeitalter taugen Narrative natürlich auch zur Mythenbildung: vielleicht haben sie beim „Express“ gar keinen neuen Schlagzeilenredakteur, aber für „bär aktuell“ ist das trotzdem ein gutes Narrativ (wiewohl die erwähnten Zitate faktisch korrekt wiedergegeben sind), und über den Umsatzrückgang beim rheinischen Friseurgewerbe könnte man sich vielleicht auch etwas zurecht fabulieren mit einem eleganten Metaphernschlenker auf zerzauste Donald Trump-Perücken, die einem den Friseurbesuch ersparen, und das wäre dann eine echte Fake-Nachricht, denn seit der US-Talkmaster Jimmy Fallon vor laufender Kamera im TV mit der Hand in Trumps Haargewölle herumwühlte, wissen wir, dass der US-Präsident kein Toupet trägt. Also bleiben wir bei der Wahrheit, und dies mit einem erneut korrekt wieder gegebenen Zitat über Wladimir Putin, nachzulesen in Gerhard Schröders 2014 erschienenem Buch „Klare Worte“: „… ich nehme ihm ab, dass er sich die Demokratie als seine Perspektive vorstellt“. Klare Worte, Herr Schröder, in der Tat. Und wo wir gerade beim Thema „Fake News, Narrative und die reine Wahrheit“ sind: die türkische Zeitung „Hürriyet“ hatte 2007 Recep Tayyip Erdogan „als einen der am besten gekleideten Türken ausgezeichnet“. Im selben Artikel der „Frankfurter Rundschau“ ist eine Behauptung Erdogans nachzulesen, „er verstehe die Demokratie als einen Wettbewerb unterschiedlicher Meinungen und als den Respekt vor der Meinung des anderen“. Dass dieses Erdogan-Zitat zehn Jahre alt ist, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.

© Raap/Bär 2017

Beachten Sie bitte folgende Terminhinweise:

Ausstellung Sammlung Siglinde Kallnbach, Jürgen Raap, Karl-Josef Bär

Sammlung Bär“

Eröffnung: Samstag, 13. Mai 2017, 17 bis 21 Uhr, mit einer Einführung ca. 18.30 Uhr

Dauer der Ausstellung: 13.- 21. Mai 2017, Di-So 16.30 -19.30 Uhr

Atelier Dorrit Nebe, Metzer Str. 20, Köln (Südstadt, Nähe Volksgarten)

Abendgottesdienst „Kunst – Dialog – Kirche“

Datum: Sonntag, 28. Mai 2017

Ort: Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, Köln (Severinsviertel)

Beginn: 18:00 Uhr

Exaudi
mit Pfarrer Mathias Bonhoeffer, Jürgen Raap (Künstler), Victor Balaguer (Gitarre

Den Titel „Depp des Monats“ erwarb sich mit großem Vorsprung vor allen anderen irrlichternden Zeitgenossen jener etwas unbedarfte Mitmensch, der kürzlich bei der Polizei anrief, seine Frau hätte ihm sein Heroin geklaut und irgendwo versteckt. Er könne es nicht finden, ob die Polizei nicht mal vorbeischauen und ihm beim Suchen helfen könnte. Wie die Geschichte weiter- und ausging, kann man sich wohl denken. Reichlich bescheuert stellten sich auch die drei Einbrecher in Schwerte an, die übers Dach in eine Bank einsteigen wollten, aber in der Bäckerei nebenan ankamen – und das jedes Mal bei ihren drei Einbruchversuchen. Den Vogel ab schoss jedoch der Trottel im Rhein-Main-Gebiet, der dort binnen zwei Monaten 90 Mal (!) versuchte, mit dem Schraubenzieher eine Wohnungstür auf zu hebeln und dies jedes Mal nicht schaffte. Bisher wurde er aber nicht geschnappt, und in der Kriminalstatistik zählt diese Bilanz des kriminellen Scheiterns nun als 90 unaufgeklärte Fälle von Einbruchsdelikten. Deswegen ist die Polizei ziemlich sauer auf ihn: „Der Kerl hat uns die Statistik versaut!“ © Raap/Bär 2017

Essen und Trinken mit Herrn Bär

Clam Chowder Soup ist eine Spezialität von der amerikanischen Ostküste, die man mit Venusmuscheln (Clams) zubereitet. Es heißt, französische Seeleute hätten sie nach Amerika gebracht; im Ursprungsrezept habe man sie mit Milch zubereitet und zum Andicken Schiffszwieback eingesetzt. In Neuengland wird sie heute noch mit Sahne zubereitet, in New York hingegen unter dem Einfluss italiensicher Einwanderer auch mit Tomaten. Man schichtet in einem Topf Speck, Zwiebeln, gepökeltes Schweinefleisch, klein gewürfelte Kartoffeln, Venusmuscheln und ein paar Sellerie- und Möhrenstücke übereinander, würzt jede Schicht separat mit Salz, Pfeffer, Petersilie, Dill und Thymian, füllt das Ganze mit Gemüsebrühe auf, der man ein bisschen Fischpaste und ein Lorbeerblatt beifügt, und lässt das Ganze langsam köcheln. Dann nimmt man die Hälfte der Zwiebeln und der Kartoffeln und etwas von der Brühe heraus (die Muscheln aber nicht!), püriert sie, entfernt das Lorbeerblatt, vermischt das Püree mit vorgewärmter süßer Sahne und gibt diese Mischung zurück in den Topf, kocht das Ganze unter ständigem Umrühren vor dem Servieren noch einmal kurz auf.

Frankfurter grüne Sauce

Eine kalte Kräutersauce, deren Urrezept sich bis in die Römerzeit zurück verfolgen lässt. Aus Frankreich (möglicherweise durch Einwanderung von Hugenotten) oder durch italienische Kaufleute wurde das Rezept um 1700 in Hessen bekannt.Man püriert mit dem Mixer sieben Kräuter, und zwar Petersilie, Schnittlauch, Borretsch, Kresse, Kerbel, Pimpernelle und Sauerampfer. Auf Dill und andere Kräuter verzichtet man bei diesem Traditionsrezept in Frankfurt, in Kassel jedoch besteht die Sieben-Kräuter-Mischung auch aus Dill und Zitronenmelisse. Mittelmeerkräuter wie Rosmarin oder Thymian werden hingegen grundsätzlich nicht verwendet. Man vermengt die Kräuter mit Essig, Salz, Pfeffer, hart gekochtem Ei, ein wenig Senf und mit saurer Sahne, reicht sie dann zu hart gekochten Eiern und/oder Pellkartoffeln sowie zu kaltem Braten. In Flandern kennt man das Gericht Paaling in het groen – Aal in grüner Sauce. Hier besteht die Sauce aus Minze, Schnittlauch, Majoran oder Oregano, Sauerklee, Thymian, Zitronenthymian, Zitronenmelisse, Kerbel, Petersilie, Basilikum, Salbei, Estragon, Bohnenkraut, Kresse und Brennessel.

Katzenhai klassisch

Der Katzenhai zählt zur Gattung der Grundhaie, die in küstennahen Regionen der tropischen bis gemäßigten Meere vorkommen, der Katzenhai sogar weltweit auch in kälteren Gewässern. In der Nähe Europas lebt er im Atlantik und im Mittelmeer. Geräuchert kennen wir ihn als Seeaal oder Schillerlocke, im Fischhandel taucht er als Frischfrisch allerdings eher selten auf – wenn er mal im Angebot ist, sollte man ihn daher ruhig ausprobieren, denn sein weißes Fleisch ist recht zart und etwas nussartig im Geschmack. Man schneidet ihn in mundgerechte Portionen und brät ihn in Öl oder Butter nur kurz an, salzt und pfeffert ihn, beträufelt ihn mit Zitrone – fertig.

Gratinierter Drachenkopf oder Dorade

Der Rote Drachenkopf lebt im Mittelmeer und im östlichen Atlantik vom Senegal bis zu den britischen Inseln, hält sich am Meeresgrund zumeist in Bodennähe auf und lauert als Raubfisch dort auf Beute. Als Speisefisch wird er wegen seines weichen Fleisches geschätzt. Ganzen ausgenommenen Drackenkopf salzen, pfeffern und mit Zitronensaft einreiben. Zwiebeln in Öl oder Knoblochbutter andünsten, Spinat und kleine Stücke von grünem Gemüsepaprika hinzugeben, ebenfalls salzen, pfeffern und ausgepressten frischen Knobloch hinzugeben, parallel dazu in einem Topf Reis mit Safran und kleinen Tomatenstücken aufkochen. Den Reis in eine Backform mit Knoblochbutter geben, den Fisch und Venusmuscheln und/oder Creveten darauf legen, dann den Fisch mit dem Spinat bedecken und mit Parmesankäse oder geriebenem Gran Padana bestreuen. Statt Drachenkopf eine Dorade royal nehmen. Mit einem kl. Sträußchen Rosmarin und Dill bei mittlerer Hitze je nach Größe des Fischs ca. 30-45 Min. im Backofen garen.

Kammmuscheln in Safransauce

Die Kammmuscheln gehören wie die Jakobsmuscheln zur Ordnung der „Pecten“ (Pectinioda) innerhalb der Klasse der Muscheln; die Firma Shell hat ihre Schale als Markenzeichen gewählt. Man brät sie in Knoblochbutter an, übergießt sie dann mit einer separat zubereiteten Safransauce, für die man Zwiebeln und Schalotten in Öl oder Krebsbutter andünstet, 1 Knoblochzehe ausdrückt, dann etwas Fischfond mit echten Safran hinzugibt, außerdem etwas Hummer- oder Krebspaste und dann ein rohes Ei unterrührt. Kurz aufkochen, dann Auffüllen mit Sahne und Petrellakäse, würzen mit Salz, Pfeffer und etwas frischem Dill. Wenn man will, kann man die Sauce auch noch mit etwas geriebenem Parmesan-oder Padanakäse bestreuen.

Đuveč mit Schweinefilet

Đuveč, phonetisch als Djuwetsch ausgesprochen oder auch im Türkischen als Güwetsch bekannt, ist ein Gemüsetopf der Balkanländer. In Kroatien, Serbien, Mazedonien und Bulgarien sowie in der Türkei gehört er zu den Standards der jeweiligen regionalen Küche. Man dünstet in Butter und/oder Öl Zwiebeln an, dann roten und grünen Gemüsepaprika, Möhren, Tomaten, Auberginen und Gurken. Das lässt man das alles in wenig Wasser langsam gar köcheln. Man kann es mit Worcestershiresauce, ein wenig Schaschliksauce und/oder Ajvar-Sauce abschmecken, gewürzt wird mit Salz, Pfeffer, Cayennepfefferm Rosenpaprikapulver, Sellerieblättern und reichlich Knobloch. Bei manchen Rezepten gibt man Fleischstücke vom Schwein, Lamm oder Rind in Form von Gulaschwürfeln hinzu und lässt die mitschmoren. Ansonsten reicjt man dazu Schweinefilet in einer Paprika-Sahne-Sauce, indem man die Medaillonstücke grillt oder in Öl brät und hinterher salzt und pfeffert. In einem separaten Topf lässt man etwas Speck aus, dünstet Zwiebeln an, gibt Sahne hinzu und lässt sie kurz aufkochen, gibt dann Tomatenmark hinzu, würzt mit Salz, Peffer, Cayennepfeffer und Paprikapulver.