Archive for September, 2019

baer aktuell Nr. 272 – 3. Sept. 2019

Dienstag, September 3rd, 2019

Beachten Sie bitte folgende Ausstellungshinweise:

Ausstellung von Siglinde Kallnbach im Rahmen der „Intermezzo“-Reihe im Kunstmuseum Ahlen. Am Samstag, 21. September 2019 führt Siglinde Kallnbach dort eine Performance auf. Laufzeit der Ausstellung bis 3. Nov. 2019.

Ausstellung „Siglinde Kallnbach – a performancelife“ im Naturmuseum Tann/Rhön. Mit einem malerischen Gastbeitrag von Jürgen Raap. Laufzeit der Ausstellung bis 1. Nov. 2019.

Herr Bär im Naturmuseum Tann/Rhön, 2019, Foto: Copyright Siglinde Kallnbach
Amtliche Bekanntmachung, Tann/Rhön, 2019, Foto: Copyright Raap/Bär

Bilder der Monats – Bildstrecke „bär aktuell spezial“:

Jürgen Raap, Rhönlandschaften

Jürgen Raap, „Der Traum vom Taschendieb“ (Rhönlandschaft), 2019

Jürgen Raap, „Die Glaubersalzfabrik“ (Rhönlandschaft) 2019

Jürgen Raap, „Das lange Maß“, Rhönlandschaft, 2018
Jürgen Raap, „Heimatkunde I“ (Aquarell, 2019

Bär aktuell Nr. 272 – 3. Sept. 2019:

Normalerweise erntet man in gewissen Milieus einen Shitstorm, wenn man den feministischen oder queeren Plural missachtet. Im konservativen gutbürgerlichen Milieu hingegen herrschen hingegen noch andere Vorstellungen von Etikette, wie jüngst Konrad Adenauer erfahren musste, gleichnamiger Enkel des ersten Bundeskanzlers, Vorsitzender des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins und in dieser Eigenschaft Verfasser der Editorials in der Verbandspostille „Eigentum aktuell“, wo Adenauer sein Publikum regelmäßig mit „Liebe Leserin, lieber Leser“ anzureden pflegt. Darüber beschwerte sich unlängst ein Ehepaar, es fühle sich durch diese Anrede „geduzt“, korrekt müsse es doch wohl heißen „Verehrte Leserin, verehrter Leser“. Geduzt wird man in Köln aber sonst eigentlich nur vom Personal in rustikalen traditionellen Brauhäusern („Krisste noch en Kölsch?“) und ebenso als 67jähriger Publizist, wenn man sich irrtümlich mal in ein Studentenlokal verirrt hat („Willst du mal eine vegane Frikadelle probieren?“), wobei seitens Herrn Bär ersteres mit „Ja“, zweiteres hingegen mit „Nein“ beantwortet wird.

Modebewusst gab sich eine Leserbriefschreiberin an die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die sich darüber mokierte, Bundeskanzlerin Angela Merkel repräsentiere garderobenmäßig eine „Armutsästhetik“. Auch Ursula von der Leyen fand vor den Augen der Dame keine Gnade, denn die EU-Kommissionspräsidentin trage immer „zu kurze Jäckchen aus billigem Stoff“, und dies auch noch zu unpassenden Hosen; desgleichen erwecke der Außenminister Heiko Maas den Eindruck, der Stoff habe für seine Anzüge nicht ganz gereicht. Können Politiker eigentlich ihre Dienstkleidung von der Steuer absetzen? Bei einem Kellner akzeptieren die Finanzämter immerhin den schwarzen Anzug als Berufskleidung, nach gängiger Rechtsprechung nicht aber das weiße Hemd dazu, da dieses auch privat getragen könne. Heiko Mass indessen meidet seinen schwarzen Dienstanzug im Privatleben, damit ihm in einem Berliner Biergarten niemand zuruft: „Herr Ober, noch zwei Bier“.

© Raap/Bär 2019

Essen und Trinken mit Herr Bär

Suppen und Brühen

Die Steinzeit-Menschen garten ihre Nahrung mit glühenden Steinen in wasserfest gemachten Säcken oder Gefässen. Die Flüssigkeit löffelten sie als Suppe aus. Das alte Wort Supen bezeichnet das Saufen, Saugen, Schlürfen. Kraftbrühe (Bouillon) aus einem Suppenhuhn oder Suppenfleisch dient als Grundlage für Suppen, Saucen und als Kochflüssigkeit für Fleisch, Geflügel, Fisch und Gemüse. n Brühe gegarte Lebensmittel bleiben aromatischer, da die Brühe bereits Geschmacks- und Mineralstoffe enthält. Bei Fleischbrühe wird in der traditionellen Küche oft ein Kalbsfuß mitgekocht, wenn die solchermaßen zubereitete Brühe erkaltet ist, kann man sie auch für Sülze verwenden. Bei der Knochenbrühe kocht man Rinderknochen aus. Eine Consommé Colbert ist eine Geflügelkraftbrühe mit Gemüsewürfelchen, verlorenem Ei und Kerbel. Der Chemiker Justus von Liebig entwickelte 1853 die Herstellung von Fleischextrakt als Brühwürfel, ursprünglich gedacht als Stärkung für die Krankenkost. Der Brühwürfel von Julius Maggi besteht aus Gemüseextrakt und kam um 1900/1910 europaweit auf den Markt.

Jambon au persil/Jambon persillé (Schinken mit Petersilie)

Rezept für eine französische Schinkensülze: Kleingehackte Zwiebelstücke mit etwas kleingehackter Petersilie, 1 zerdrückter Knoblauchknolle, 1 Lorbeerblatt, 2 Wacholderbeeren, Nelken und weißen und grünen Pfefferkörnern in Rinderbrühe 5 Min. aufkochen. Weitere frische Petersilie kleinhacken, mit mild geraucherten Schinkenwürfeln vermengen, Gelatineblätter kalt einweichen. Die Brühe durch ein Sieb gießen und die Gelatine darin aufweichen. Würzen mit Salz, Pfeffer, Essig, Schinken-Petersilienmasse hinzugeben und mit restlicher Brühe begießen, bis alles bedeckt ist. Über Nacht im Kühlschrank zu Gelee werden lassen.

Gelber Bohnensalat Im Sommer gibt es die gelben Bohnen erntefrisch auf den Märkten – man schnippelt sie klein und kocht sie in Salzwasser halb gar, lässt sie dann abkühlen. Salzen, Pfeffern, klein gehackte Zwiebeln untermengen, einen Schuss Balsamico-Essig hinzu geben und mit Crème fraiche und etwas kleingehackter Petersilie verrühren. Alternativ dazu kann man auch nur Olivenöl nehmen.

Fischtopf à la Kotor Kotor liegt an der Adria, am Ende der Bucht von Kotor, die sich ca 15 km lang ins Landesinnere von Montenegro erstreckt. Für dieses Rezept nimmt man verschiedene kleinere Fische, d.h. Stöcker, kleine Rotbarben, Pilchard-Sardinen etc., die man säubert und entgrätet. Man brät Zwiebeln in heißem Öl an, fügt Knobloch und Mehl hinzu, gießt den Sud mit Wasser und/oder Weißwein auf, lässt klein geschnittene Tomaten und Pfefferkörner mit köcheln und schmeckt das Ganze mit Salz, Pfeffer, etwas Fleisch- oder Geflügelextrakt ab. Dann legt man die Fischstücke hinein und lässt sie in dem siedenden (nicht kochenden) Wasser 30 Min. garen. Man kann auch zum Schluss ein paar schwarze Oliven hinzugeben.