Archive for Februar, 2020

baer aktuell 280 – 22. Feb. 2020

Samstag, Februar 1st, 2020
Bild des Monats Februar 2020: Jürgen Raap, „En unserem Veedel“, Schild für Karnevalsumzug, 2020

Bär aktuell Nr. 280 – 22. Feb. 2020

Veranstaltungshinweis:

Beachten Sie bitte die Beteiligung von Siglinde Kallnbach und Jürgen Raap an der Gruppenausstellung „Liebeskirmes“ in der Galerie DD 55, Mevissenstr. 16, Köln (14. Feb. bis 8. März 2020).Es machen außerdem mit: Brunhilde Bordeaux-Groult, Brigitta Briecasso, Frank De Lentdecker, Robert Elfgen, Paula Ellert, Petra Ellert, Pascal Fendrich, Sebastian Fritzsch, Winni Gahlen, Nora Hansen, Robert Hartmann, Volker Hildebrandt, Sonja Lang, Stefanie Manhillen, Ankica Marjanovic, Linda Nadji, Andreas Nann, Martin Plüddemann, Horst Tress, Hella von Sinnen, Thomas Virnich, Not Yet, Ulrike Zilly, Marco Zumbé

Politisch korrekter Veganer-Witz aus dem Kölner Karneval zum Mitdenken:

Tünnes: „Hür ens, Schäl, ich lebe jetzt wat jesünder un och jet klimabewusster. Ich han neulich sogar mit veganer Sauce vum Maggi jekocht.“

Schäl: „Och, jo? Wat häste dann jekocht?“

Tünnes: „Rinderhackbraten met veganer Pilzsauce vum Maggi.“

Witze aus dem Kölner Karneval

„Nä, heute darf man ja janix mehr sagen. Nicht mehr Zigeunerschnitzel nicht mehr Negerkuss. Ist eigentlich ‚Führerschein‘ noch erlaubt?“ (Willibert Pauels, „Ne bergische Jung“)

„Warum ist der Papst gegen das Priesteramt für Frauen? – Die können das Beichtgeheimnis nicht für sich behalten!“ (Jupp Menth, „Ne kölsche Schutzmann“)

„… und Boris Johnson singt: Keinmal am Rhein…“ (André Vogel, „Ne Rheinschiffer“, Wohnzimmersitzung)

„Hat einer Mettbrötchen gegessen. Das sieht man seinem Gebiss an. Ich sage: Ihre Zähne erinnern mich an Duisburg und Gelsenkirchen. Fragt der: wieso? Sag ich, dazwischen liegt Essen“. (Guido Cantz)

Greta Thunberg will sich jetzt ihren Namen und auch das Label „Fridays for Future“ als Marke schützen lassen. Solch eine unverhohlene kommerzielle Ausschlachtung des „Geschäftsmodells Greta“ durch die Familie Thunberg und damit eine Herabwürdigung ihrer allfreitäglichen Mit-Demonstranten als naive „nützliche Idioten“, denen man mit Fan-Artikeln das Taschengeld abluchsen kann, hat „bär aktuell“ ja schon vor Wochen prophezeit und nunmehr damit recht behalten. Zur Wachsfigur in einem Panoptikum ausgerechnet auf St. Paulis Reeperbahn hat Greta Thunberg es inzwischen auch schon gebracht, und so gemahnt manches an diesem Greta-Hype doch schon sehr arg an einen Personenkult nordkoreanischen Ausmaßes. Was kommt nun als nächstes an Devotionalien: Schneekugeln mit Greta-Figur, Greta als Wackelbild mit Augen auf, Augen zu, Bierhumpen mit dem Aufdruck „In Greta veritas“ und Badematten (aus Naturfasern!) mit aufgedrucktem Greta-Porträt und gelben Quietsch-Entchen als Dreingabe? Wann tauchen auf muskelbepackten Oberarmen die ersten von Vater Thunberg lizensierten Greta-Tattoos auf? (Huhu, Vater Thunberg! Für diese Merchandising-Ideen bitte 10 Prozent vom Umsatz als Provision auf das Konto von Herrn Bär überweisen!)

Schnöde Bigotterie und skrupellose Geldgier ist aber auch woanders im Spiel. Dass Sigmar Gabriel nun im Aufsichtsrat ausgerechnet der Deutschen Bank sitzt, lässt manch einen nullzinsgebeutelten Kleinsparer ausrufen: „Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!“ Gilt doch gerade die Deutsche Bank als einer der Inbegriffe des hartherzigen und unanständigen Finanzkapitalismus. Über die rüden Gepflogenheiten und das Arbeitsklima für Praktikanten im Geldscheffelgewerbe wusste unlängst eine ehemalige Praktikantin der Deutschen Bank zu berichten: „Wenn Sie 15 Stunden pro Tag arbeiten und drei Mahlzeiten im Büro einnehmen, dann muss man einfach eine Zahnbürste dabei haben… Niemand wird jemandem ein Übernahmeangebot unterbreiten, der Mundgeruch und gelbe Zähne hat.“ So ist also dem Aufsichtsratspraktikanten Sigmar Gabriel anzuraten, sich vor der nächsten Sitzung erst einmal im Drogeriemarkt mit Zahnpasta einzudecken und beim Bürofrühstück auf Eigelb zu verzichten, weil das gelbe Zähne gibt und man Gefahr läuft, sich damit die bislang noch weiße Weste (sic!) zu bekleckern. Dem Kabarettisten Özgür Cebe verdanken wir den Hinweis, Gerhard Schröder habe seinem politischen Ziehsohn Sigmar Gabriel doch schon längst vorgemacht, wie man sich als Ex-Politiker die Taschen vollmacht: erst eine Karriere „in der SPD, dann gute Kontakte zur Russenmafia“. Da es jedoch schon 2019 bei der Deutschen Bank eine staatsanwaltliche Durchsuchung gegeben hat, ob die Bank womöglich in einen Geldwäscheskandal verwickelt sein könnte, hält Herr Bär es nicht für zu abwegig, dass die Russenmafia ihr Schwarzgeld demnächst vorzugsweise bei der Deutschen Bank einzahlt und der Aufsichtsratspraktikant Sigmar Gabriel dann unten im Tresor sitzt und mit seiner Zahnpasta die Rubelmünzen blank wienert, bis nach erfolgreicher Geldwäsche jedes Rubelstück blitzt und blinkt. Weil die Zahnpasta aber dann aufgebraucht ist, kommt Gabriel abends mit gelben Zähnen nach Hause.

© Raap/Bär 2020

Die Stadt Dortmund gönnt sich eine Internetseite „Dortmund.de“ mit dem Slogan „Dortmund überrascht“. Dort hat das Dortmunder Standesamt die derzeit beliebtesten Vornamen aufgelistet, und bei den Mädchennamen liegt hier überraschenderweise „Mia“ auf Platz 1 vor „Emilia“, während „Greta“ es nur auf Platz 17 geschafft hat. In Berliner Standesämtern wurden unlängst gar als Vornamen für Neugeborene „Polykarp“, „Tröster“, „Porsche-Cheyenne“ und „Asi“ ins Register eingetragen. Das ist immerhin noch origineller als „Greta“. Bei den Jungennamen sind mittlerweile allerdings „Kevin“ und „Adolf“ völlig aus der Mode gekommen, was Herrn Bär nicht weiter überrascht, denn einer, der „Kevin“ heißt, wird von vielen Zeitgenossen von vorneherein als naturdoof stigmatisiert, und bei „Adolf“ würde der Standesbeamte wohl nachfragen, ob man bei der Namensgebung für den Sprößling den Gesellenvater Adolph Kolping als Vorbild im Sinne habe oder vielleicht gar einen anderen Adolf. Wenn nun schon der Vater Kevin heißt und auf die Frage blauäugig und bildungsfern erwidert: „Welcher andere Adolf?“, dann wird man ihm im Dortmunder Standesamt gewiss zugestehen, seinen Sohn „Kevin-Adolf“ nennen zu dürfen.

Kommt der Sohn Kevin-Adolf aus der Schule nach Hause mit einer Bronzemedaille um den Hals. Fragt Vater Kevin: „Na, habt ihr Sport gehabt? Hast Du eine Medaille gewonnen?“ Sohn Kevin-Adolf: „Nein, wir hatten Mathe. Wir haben Wettrechnen gemacht. Der Lehrer fragte uns: Wieviel ist 3 mal 7? Ich habe sofort laut 18 gerufen und damit den dritten Platz gemacht!“

Von Karl Lagerfeld stammt das geflügelte Wort, wer im Jogging-Anzug herumliefe, habe sein Leben nicht richtig im Griff. Nun kann man manchen Zeitgenossen, die als Wutneurotiker die Kommentarleisten von Internet-Blogs mit Unflätigkeiten zutexten, durchaus attestieren, sie trügen eine intellektuelle Jogginghose. Manchmal treten im TV aber auch Satirikerdarsteller wie Jan Böhmernann auf, der so ähnlich gekleidet ist wie Heiko Maas und in dieser Gewandung wirkt die das „Männchen vom Mond“. Dass es nämlich im Auswärtigen Amt keinen Stilberater gibt, merkt man immer wieder an der missglückten Kostümierung des Außenministers Heiko Maas. Der machte nämlich kürzlich beim Außenministertreffen in Paris wieder mal eine schlechte Figur. Er trug zu einem zu kurz geratenen Jackett zwar keine Hochwasser-Jogginghose, doch Herr Bär gewann dennoch den Eindruck, Heiko Maas müsse zur Strafe immer die Sachen von seinem kleinen Bruder auftragen, oder er hätte vielleicht sogar in „Rudis Resterampe“ fünf Minuten vor Ladenschluss noch das allerletzte Jackett erwischt. So seien an dieser Stelle die Feministinnen darauf hingewiesen, dass eben nicht nur bei Politikerinnen sehr stark auf das Äussere geachtet wird, wie bei Saskia Esken, der der Kolumnist Jan Fleischhauer neulich bescheinigte, sie sähe immer so aus wie eine „sadistische Gemeinschaftskundelehrerin“, sondern zumindest in „bär aktuell“ kriegen auch männliche Politikerdarsteller ihr Fett weg: Den Freunden des gepflegten Kalauers sei daher bekundet, dass es bei Heiko Maas bislang mithin nur zu einem unvorteilhaft zu knapp sitzenden „Maas-Anzug“, aber noch längst nicht zu einem wirklich schicken Maß-Anzug gereicht hat. Vielleicht darf unser Bundes-Heiko demnächst wenigstens die alten ausgeleierten Blazer von Angela Merkel auftragen; das wäre bei ihm schon mal ein modischer Fortschritt. Und um abschließend das Bonmot von Jan Fleischhauer aufzugreifen: Norbert Walter-Borjans stecken sie dann in eine Ledermontur, in der er sich dann von der strengen und gouvernantenhaften Saskia Eskens vertrimmen lässt.

© Raap/Bär 2020

Grueße vom Kölner Karneval

Fotostrecke: „Fastelovend der leiseren Töne“ (Posthörnchensitzung) der KG „Unger uns“ von 1951, Karnevalistischer Empfang des Bezirksbürgermeisters Köln-Ehrenfeld („Prummesitzung“), „Sitzung des Festausschusses „Medizinersitzung Köln e.V.“, Pfarrsitzung St. Stephan („Krieler Dömche-Sitzung“).

„Fastelovend der leiseren Töne“, KG Unger uns von 1951 e.V., 2020, Foto: Copyright S. Kallnbach

Rote Funken bei der Medizinersitzung in der Kölner Flora 2020, Fotoi: Copyright J. Raap

Jürgen Raap (links) und Siglinde Kallnbach mit Ludwig Sebus auf der „Prummesitzung“ Köln-Ehrenfeld, Foto: privat


Siglinde Kallnbach mit Büttenredner Willibert Pauels, Foto: privat


Ehrenfelder Dienstagszug 2020 mit der Künstler-Fußgruppe “ a performacelife e.VB. und Karnevalisten der „Ihrefelder Chinese“, Foto: privat
Weiberfastnacht 2020, Foto: Copyright S. Kallnbach

Essen und Trinken mit Herrn Bär

Aal grün ist ein Traditionsgericht aus der norddeutschen und berlinischen Küche mit einer hellen Kräutersauce. Man bringt Wasser mit Fischfond, Zwiebeln, Salz, Pfefferkörnern, Petersilienwurzeln, Möhrenscheiben, Essig, Salbei und einem Lorbeerblatt zum kochen, lässt darin die Aalstücke bei niedriger Flamme weichkochen, gibt etwas später frischen Estragon, Dill und Petersilie hinzu. Für die Sauce verrührt man Butter und Mehl, lässt diese Masse kurz anschwitzen, füllt sie dann mit dem Kochsud auf und rührt zu Schluss noch etwas Sahne ein.

Marinierter Lachs „Nievenheimer Rheinaue“ Frisches Lachsfilet oder Lachskotellets salzen und pfeffern, mit Limettensaft beträufeln und einer Melange aus Sahnemerettich, ein paar Spritzern Wok-Sauce und Teriyaki-Sauce bestreichen, mit Lauchzwiebeln, gelbem Paprika, Selleriestücken, ein paar Gurkenscheiben, frischem Dill und frischem Paprika bedecken und zum Schluss Limettenscheiben obenauf legen, mit Zitronenolivenöl übergießen und ein paar Stunden marinieren lassen, dann etwas Fischsud in die Casserole oder Jenaer-Glasschüssel geben und im Backofen garen.

Kaktusfeigen enthalten Kalium, Magnesium, Kalzium, Vitamin E, B-Vitamine und Vitamin C; sie wurden in der aztekischen Kultur auch als Heilmittel verwendet. Aus Mexiko oder Israel stammend sind in unseren Supermärkten ganzjährig erhältlich. Man muss die stachelige Schale abziehen und das Fruchtfleisch dann klein schneiden – es eignet sich als Zutat für Geflügel- oder Wildgerichte, z.B. gefüllte Rebhühner à la Karl-Josef Bär, die man salzt, pfeffert, innen mit etwas gelbem Cury bestreicht, dann mit Zwiebeln, rotem Gemüsepaprika, Kaktusfeigenfleisch und getrockneten Datteln füllt, dazu frischer Koriander und etwa Zitronengras. Im Backofen ca. 30 bis 40 Min. garen. Dazu passt Reis am besten und ein kräftiger Bordeaux oder Crozes Hermitage von der Rhone.

Brunnenkresse wurde in der Antike als Heilpflanze geschätzt, denn auf aufgrund ihres hohen Vitamin C-Gehalts galt sie als Anti-Skorbut-Mittel und blutreinigend. Sie enthält auch Jod und Eisen. Ihre Blätter sind größer als bei der Gartenkresse, die ganzjährig in Supermärkten erhältlich ist. Suppen, Eiergerichte (Rührei, Omeletts), Spinat und Kartoffelgerichte gewinnen durch die Beigabe von Brunnenkresse an Aroma, allerdings sollte man nicht mehr als 20 Gramm pro Tag verzehren, da sonst die Nieren zu stark gereizt werden. Herr Bär richtet einen Brunnenkressesalat mit Erdnüssen, Wachteleiern, Olivenöl, Balsamicoessig, etwas Senf und Tomatenstückchen an, dazu Salz, Pfeffer und etwas frischen Dill.

Impressum: V.i.S.P. Jürgen Raap, Senefelderstr. 5, 50825 Köln